Kanzel
Zwei ihrer Ausstattungsstücke, die barocke
Kanzel und den barocken
Taufstein, erhielt die Kirche im Rahmen der Neueinrichtung des damals noch mittelalterlichen Gotteshauses am Ende des 17. Jahrhunderts. Die Kanzel wurde 1688/89 an Stelle einer Vorgängerkanzel von einem Tischler in Köpenick angefertigt und westlich des heutigen Zugangs zur Sakristei, in der Mitte der Nordwand des damaligen Apsissaals, aufgerichtet. Im Jahr darauf versah sie ein aus Berlin herbeigeholter und sicherlich vom Domkirchen-Collegium empfohlener Maler mit einer vermutlich recht qualitätvollen ersten Farbfassung. 1690/91 baute man der Kanzel gegenüber eine erste Südempore ein, die wahrscheinlich als "Cohr für die Jugend" diente. Das westliche "Knechtechor" war bereits vorhanden. Durch diese Einrichtung entstand ein zentralisierter, auf die Kanzel im Norden hin orientierter Quersaal, in dem sich die Gemeinde um den predigenden Geistlichen versammeln konnte. Bereits 1716 versetzte man die Kanzel anlässlich der barocken Verlängerung des Kirchenschiffes an ihren heutigen Standort. Der ursprüngliche Plan, einen Kanzelaltar zu errichten, wurde aus unbekanntem Grund verworfen. Die wiederholt renovierte Kanzel wurde 1912 "stark erneuert" und durch Hinzufügen des unteren Schalldeckelkranzes der veränderten Raumhöhe angepasst. Wahrscheinlich erhielt sie damals eine farbige Neufassung, auf die auch die vorhandenen Inschriften zurückgehen werden. Die Bibelsprüche, die - an der Kanzeltür beginnend - über den Kanzelaufgang zum Kanzelkorb zu lesen sind, bereiten den Pfarrer und die Gemeinde auf die von Gott beauftragte Verkündigung des Wortes vor. Die aktuelle Farbfassung der Kanzel scheint von 1957/58 zu stammen.