Turmmuseum

Die Idee, ein Turmmuseum in der im Anfang des
13. Jahrhunderts erbauten Dorfkirche einzurichten, entstand 1999.
In diesem Jahr wurde die am 22. April 1945 abgeschossene Turmspitze nach dem historischen Vorbild aus dem Jahre 1875 wieder errichtet.
Eröffnet wurde das Turmmuseum am 2. Juli 2000.
Zu besichtigen sind alte kircheneigene Objekte sowie Tafeln zur Kaulsdorfer Kirchengeschichte.

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Turrmmuseum Schild 300
 

Orgel

Auch das Kernstück der Baumaßnahmen von 1912, eine von der namhaften Orgelbauanstalt Gebrüder Dinse aus Berlin erbaute spätromantische Dorfkirchenorgel mit zwei Manualen, 13 Registern und pneumatischen Kegelladen, ist nur in Teilen erhalten geblieben. Ihr neobarocker Prospekt greift die Formensprache des Altarwerks auf. Im Zuge der Dispositonsänderung durch die Firma W. Sauer aus Frankfurt/Oder wurde sie 1958 "barockisiert", wodurch sie erheblich an Klangvolumen und Klangcharakter verloren hat. Damals wurden auch die Blumenmalereien auf den Pfeifen überstrichen und der bekrönende Stern entfernt.
Die Dinse-Orgel hatte bereits einen Vorgänger ersetzt: eine von Carl August Buchholz 1827 aufgestellte erste Orgel mit mechanischen Schleifladen. Dem Kostenanschlag nach sollte sie "mit einem Manual zu 54 Tasten; einem freien Pedal zu 27 Tasten 390 klingenden Pfeifen und 8 Registerzügen" ausgerüstet werden. Buchholz bot an: "Das Gehäuse der Orgel wird aus gutem Kiehnholze nach einer einfachen aber geschmackvollen Zeichnung angefertiget und erhält eine Höhe von circa 9 _ Fuß, eine Breite von 10 _ Fuß und Tiefe von 4 _ Fuß. Der Klaviaturschrank wird auf der Seite der Orgel eingelegt und für die nöthigen Zugänge in das Innere der Orgel durch Thüren gesorgt". Carl August Buchholz, Sohn des in hohem Ansehen stehenden Berliner Orgelbauers Johann Simon Buchholz, errichtete allein zwischen 1817 und 1861 über 100 Orgeln.
Bei mindestens fünf seiner zwanzig Berliner Orgelwerke stammten die Prospektentwürfe von Karl Friedrich Schinkel. Durch die Zusammenarbeit mit Schinkel erlernte Buchholz "eine bis ins kleinste Detail durchkonzipierte und feinst abgestimmte Gestaltung". Bei der Kaulsdorfer Orgel hat er nicht nur die Technik ausgeführt und den Entwurf für den Prospekt geliefert, sondern auch den farbigen Anstrich besorgt.

2009/2010 erfolgte ein Neubau der Orgel durch die Orgelbau Sandtner GmbH aus Dillingen an der Donau. Hierbei wurde das bisherige Gehäuse erhalten sowie einige originale Register aus der Dinse-Orgel wiederverwendet. Technik und Disposition der Orgel wurden komplett erneuert.