Turmmuseum

Die Idee, ein Turmmuseum in der im Anfang des
13. Jahrhunderts erbauten Dorfkirche einzurichten, entstand 1999.
In diesem Jahr wurde die am 22. April 1945 abgeschossene Turmspitze nach dem historischen Vorbild aus dem Jahre 1875 wieder errichtet.
Eröffnet wurde das Turmmuseum am 2. Juli 2000.
Zu besichtigen sind alte kircheneigene Objekte sowie Tafeln zur Kaulsdorfer Kirchengeschichte.

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Turrmmuseum Schild 300
 

Die Turmanlage von 1875

Der ständige Ärger mit dem Giebelturm veranlasste die Kaulsdorfer vor dem Hintergrund der zunehmenden Verstädterung der Dörfer zu dem Entschluss, eine repräsentative dreiteilige Backstein-Turmanlage im neogotischen Stil zu errichten. Unter der Leitung des Königlichen Dom-Baumeisters Krüger nahmen Anfang Juli 1875 der Maurermeister Gerhardt aus Altlandsberg, der in Kaulsdorf schon vier Häuser und sechs Ställe gebaut hatte, und der Zimmermeister Stumpf aus Tasdorf die Arbeit auf. Man trug den alten Turm ab und beseitigte die trennende Fachwerkwand im Inneren der Kirche. Die beiden Südpforten wurden zugesetzt und dafür in die westliche Giebelwand der Kirche eine Türöffnung für den neuen Haupteingang und eine zu den Emporen eingebrochen. Für das aufgehende Mauerwerk lieferte der Bauerngutsbesitzer W. Busdorf 67.000 Hintermauerungssteine aus seiner Ziegelei auf der Caulsdorfer Feldmark. Aus der Ziegelei Knape in Oderberg wurden - bis Berlin per Schiff - ungefähr 30.000 Verblendsteine herantransportiert. Der genannte Zimmermeister errichtete die "Pyramide" und fertigte unter Verwendung der alten Hölzer einen neuen Glockenstuhl an. Der Bau des 33 m hohen Turmes scheint bereits Anfang 1876 vollendet gewesen zu sein.

Bis zum 22. April 1945 ragte nun ein steiler, schiefergedeckter Turmhelm über die Baumwipfel. Er war mit vier Dachlukenaufsätzen verziert und von einer hohen Stange mit vergoldetem Turmknopf, Wetterfahne und schmiedeeisernem Kreuz bekrönt.
Im Zusammenhang mit dem Turmbau erhielten 1876 auch das Langhaus und die Anbauten erstmals eine Schieferdeckung. 1880 erfolgte abschließend die Umgestaltung des seit 1866 nicht mehr als Begräbnisplatz genutzten Kirchhofs. In der Achse des neuen Westeingangs legte man als würdigen Hauptzugang die "Hochzeitspforte" mit dem schmiedeeisernen Tor und den beiden flankierenden Eisenkreuzen sowie einen verbindenden Weg aus Granitplatten an.
Die heutige Wege- und Vorplatzgestaltung datiert von 1981.